Text — Caca Savic und Senthuran Varatharajah

Lesung & Gespräch

Caca Savic und
Senthuran Varatharajah

Caca Savic
„Spalten – ein Theatertext“
Du wusstest nicht, dass mein Beutel mich beinhaltete und ich dieser Raum war. Die Stellen durftest du nicht offen halten. Die Canyons, die du auch in dir selbst trugst, deine Kopfhaltung aber das Hinabschauen unmöglich machte.
Denn was es nicht gibt: Haarlosen Haare pflanzen und den Umfang erweitern, Fingerlosen Finger geben und in den Sand stecken. Und nicht den Hutlosen Hüte schneidern, um ihre Kronen sichtbar zu machen.

Senthuran Varatharajah
"Wir sehen jetzt durch einen Spiegel"

In Wir sehen jetzt durch einen Spiegel, ein dunkles Bild sammelt der Schriftsteller und Philosoph Senthuran Varatharajah die letzten Erinnerungen an seinen Freund, der im November 2006 sich das Leben nahm. Anhand der Verse aus dem 13. Kapitel des 1. Korinther Briefes, dem Hohelied der Liebe, rekonstruiert und collagiert Varatharajah eine Geschichte des Glaubens, die nur davon erzählen kann: von dem, was von einem Menschen am Ende übrig geblieben sein wird - die Sätze, die in unserem Rachen brennen; die Sätze, die wir nicht mehr sagen können; die Sätze, die immer mehr werden. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.